Vom 20. September bis 15. November 2010 werde ich (hauptsächlich) beruflich in Indien unterwegs sein. Wer meine (ausgewählten) Erlebnisse gern mitverfolgen will, sei hiermit eingeladen, sich auf dieser Seite umzuschauen!

Montag, 11. Oktober 2010

Und täglich grüßt das Murmeltier

Nach den letzten Episoden jetzt mal was zu meinem täglichen Alltag. In der Regel bin ich zwischen halb und um neun im Department. Den Weg dorthin bestreite ich zu Fuß (ca. 1 km), wobei ich jeden Tag wieder eine Bauarbeiterkolonne treffe. Das sieht voll lustig aus, wie die in kleinen Grüppchen daher marschieren mit ihren gelben Helmen entweder in der Hand oder auf dem Kopf. Inzwischen grüßen mich sogar schon einige von denen :)
Vor Ort sitze ich momentan im Besprechungsraum, da alle Büros voll belegt sind und der Raum, den sie mir zuteilen wollten bisher nur einen Stuhl enthält... Aber im Besprechungsraum kommt wenigstens ab und zu mal jemand rein, denn eigentlich interessiert es im Normalfall niemanden, ob ich nun da bin oder nicht. Wo ich aber sehr gut eingespannt bin, ist das Vorlesungsprogramm. So hatte ich bereits in der vergangen Woche fast täglich eine Vorlesung zu bestreiten, und zwar fast immer ohne Vorankündigung - ich wurde einfach eine Stunde vorher gefragt (zum Glück hab ich bissl was in der Hinterhand). Diese Woche werden es noch mehr, da ein Mitarbeiter in Urlaub ist und ich sozusagen als seine Vertretung eingesetzt wurde. Außerdem startet ab Mittwoch der "German Culture & Research Course", um den mich alle gebeten haben. Also wer dazu noch sensationelle Vorschläge hat - immer her damit. Einiges hab ich schon und ich denke auch, dass mich die Studenten sowieso die ganze Zeit mit Fragen löchern werden und insofern nicht viel vorzubereiten ist.
Die Zeit dazwischen nutze ich zum Folien basteln oder arbeite für meinen eigentlichen Job in Chemnitz. Mir ist also definitiv nicht langweilig hier. Mittags ist eine anderthalbe Stunde Pause, aber dazu später mehr. Nachmittags um fünf lässt jeder alles stehen und liegen und zieht heimwärts (oder in den Tempel). So sieht das hier aus.
Der wesentliche Unterschied zum deutschen System besteht darin, dass eine Vorlesung nur eine Stunde geht. Außerdem herrscht hier viel mehr Interaktivität, d.h. die Studis fragen auch mal was und man kann über ein Thema diskutieren. Da macht das gleich viel mehr Spaß, als wenn alle nur stumpfsinnig dasitzen oder sich nicht getrauen, den Mund aufzumachen...

1 Kommentar:

  1. Hi Conny,

    eine Idee für den "German Culture & Research Course" ist die erzgebirge Mundart und Weihnachten :-)
    Viel Spaß weiterhin.

    Grüße,
    Markus

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