Vom 20. September bis 15. November 2010 werde ich (hauptsächlich) beruflich in Indien unterwegs sein. Wer meine (ausgewählten) Erlebnisse gern mitverfolgen will, sei hiermit eingeladen, sich auf dieser Seite umzuschauen!

Freitag, 8. Oktober 2010

Jagd aufs Internet

Das Indien mehr Bürokratie besitzt als in Deutschland, bekam ich gleich in den ersten Tagen in Manipal zu spüren, nämlich als es darum ging, einen Internetzugang zu bekommen...
Im neuen Domizil gab es schonmal keine Steckdose für eine LAN-Verbindung, aber schlau wie ich bin, probierte ich den W-LAN-Empfang aus und siehe da es lag ein Netz an. Allerdings war das, man hätte es sich fast denken können, zugriffsbeschränkt. Nachdem ich das Problem im Department angesprochen hatte, versicherte man mir, dass sich gleich darum gekümmert wird. Ok.
Montagnachmittag hatte ich immer noch nichts gehört, das Netz dort war eine Katastrophe und ich sprach ein zweites Mal vor. Jetzt erklärte man mir, dass ich quasi der Präzedenzfall bin und man ein Schreiben in die Univerwaltung geschickt hätte, um mir einen kostenlosen Zugang zu gewähren. Sonst müsste ich nämlich 800 Rs (ca. 13 Euro) bezahlen. Das wollte ich auf der Stelle machen, wurde aber gebeten, mich doch bitte noch einen Tag gedulden. Ok.
Dienstagvormittag wurde ich dann langsam ein bisschen unruhig, denn das war ja kein arbeiten (wie schnell man sich doch an eine Standleitung gewöhnt...). Ständig bin ich mit USB-Stick bewaffnet zwischen zwei Rechnern hin- und hergesprungen und hätte mir auch fast gleich noch einen Trojaner aufgesackt (zum Glück hat Antivir den erkannt). Also bin ich wieder losgestapft, um nachzufragen, was denn jetzt nun ist. Nach kurzer Diskussion lenkte man schließlich ein und man entsendete mich mit einem Helfer zur Mission Internet einkaufen :)
Zunächst spurteten wir ins Innovation Center, einem der neugebauten Blocks hier mit riesiger Glasfassade, dort sprachen wir beim Chefadministrator vor, der gelangweilt in seinem Bürostuhl hing. Der schickte uns zu einer netten Dame im Foyer des Gebäudes, die uns ein Formular aushändigte. Dieses füllte ich brav aus. Anschließend wurden wir zum Chef zurück geschickt, da der das unterschreiben musste. Dann wollte die Dame plötzlich noch eine Kopie, also sind wir wieder los, um eine Kopie zu machen. Weiter ging es nun zur Univerwaltung, Finanzabteilung, wo ich meine 800 Rs. über den Tisch schob und eine Quittung dafür bekam (das dauerte aber 10 min). Zurück bei der Ansprechpartnerin im Innovation Center zeigten wir ihr die Quittung (sie wollte natürlich eine Kopie) und sie erbarmte sich endlich einen kleinen Zettel abzureißen, meine Zugangsdaten draufzuschreiben und mir mitzuteilen, dass das Nutzername und Passwort sei und ab 18 Uhr der Zugang funktioniert. Wow.
19.00 Uhr probierte ich und bin noch nicht mal bis zum Server durchgedrungen... Dann kam immer eine Fehlermeldung und ich gab schon entnervt auf. Einer Eingebung folgend versuchte ich es aber kurz nach 10 noch einmal und siehe da - ich bin wieder vernetzt. Juhu!

2 Kommentare:

  1. Also das mit dem Papierkram an Universitäten kommt mir bekannt vor. Aber ist schon sehr beeindruckend wie abhängig man inzwischen vom Internet ist. Kaum noch vorstellbar ohne zu Leben geschweige denn zu Arbeiten.

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  2. erinnert mich ein bisschen an die eine Folge von Asterix und Obelix :-)

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