Vom 20. September bis 15. November 2010 werde ich (hauptsächlich) beruflich in Indien unterwegs sein. Wer meine (ausgewählten) Erlebnisse gern mitverfolgen will, sei hiermit eingeladen, sich auf dieser Seite umzuschauen!

Samstag, 13. November 2010

Zwei straffe Arbeitstage in Mumbai

Bevor es am Sonntagnacht nach Hause zurück geht (oh, ich freu mich schon riesig), gab es noch ein paar offizielle Termine in Mumbai zu bewältigen. Dabei wurde ich von unserem indischen Partner begleitet. So besuchte ich gestern und heute die beiden ansässigen Printing Colleges und brachte dort jeweils zwei Stunden mit Präsentationen, Gesprächen und Führungen zu. Beide Treffen waren wieder sehr interessant. Außerdem statteten wir gestern Nachmittag der AHK einen kurzen Besuch ab und heute trafen wir noch einen Kunden. Zwischendurch verbrachten wir die Zeit in Taxi, Riksha oder Bus im Stau der Millionenmetropole :) Morgen ist mein letzter Tag in Indien, der ist noch einmal für eine Sightseeing-Tour reserviert.

Bye, bye Manipal

Nach 44 Tagen Aufenthalt im Provinzstädtchen Manipal musste ich am Donnerstag Abschied nehmen. Bereits am Dienstag habe ich mich bei meinem Wäscheservice verabschiedet, am Donnerstag folgte noch die Verabschiedung bei meinem Stammobsthändler und mein Putzmann winkte mir auch noch hinterher :)
Außerdem gab es im Department noch eine offizielle Verabschiedungsrunde am Mittwochvormittag, wo alle Mitarbeiter im Kreis sagen, Snacks und Saft zu sich nahmen, aber keiner sich getraute, etwas zu sagen, bis der Professor dann endlich mal das Wort ergriff. Ich bedankte mich noch einmal bei allen für die Gastfreundschaft, war aber froh als diese unangenehme Atmosphäre ihr Ende fand.
Die Masterstudenten verabschiedeten mich dafür doppelt und dreifach: Am Mittwochabend waren wir noch einmal alle zusammen essen. Unter dem Vorwand, dass einer der Studenten Anfang der Woche Geburtstag hatte, stand auch eine (verpackte) Torte auf dem Tisch. Als alle da waren, wurde die ausgepackt und zu meiner Überraschung war der Schriftzug darauf an mich gerichtet:
Wenn das mal keine Botschaft ist :)
Das war voll niedlich. Es folgte ein Videodreh, wobei mir alle noch eine persönliche Botschaft mit auf den Weg gaben und anschließend hatten wir ein umfangreiches Abendessen.
Am Donnerstagmittag hieß es dann wirklich Goodbye, da haben sich noch einmal alle Studis versammelt und mir ein Abschiedsgeschenk, Blumen und eine Karte überreicht. In Reihe angetreten haben sie sogar noch der Riksha hinterher gewunken. Also wirklich rührend. Mehr als die Hälfte kommt ja nächstes Jahr im Herbst nach Chemnitz, um die beiden Auslandssemester anzutreten - insofern war der Abschied nicht ganz so traurig.
Letztes gemeinsames Foto mit den Masterstudenten

Malpe Beach

Anfang der Woche kam das Gespräch mit meinem Ansprechpartner hier darauf, dass ich dieses Mal noch gar nicht in Malpe am Strand war. Ich erklärte aber, dass das ja nicht so schlimm sei, denn ich habe den Strand ja bei meinem letzten Aufenthalt in Manipal besucht (und außerdem sind indische Strände jetzt nicht so mein Lieblingsausflugsziel). Aber das galt nicht, also wurde kurzfrisitg noch ein offiziell angemeldeter Ausflug zum Malpe Beach angeordnet und zwei Mitarbeiterinnen zu meiner Begleitung abgestellt. Das war mir ganz schön unangenehm, aber was soll´s, ändern konnte ich es ja auch nicht. Also genossen wir unseren Kurztrip zum wenige Kilometer entfernten Malpe Beach, fuhren eine halbe Stunde hin, schauten uns den Sonnenuntergang an, machten unsere Hosenbeine nass und fuhren eine halbe Stunde wieder zurück. Immerhin sind ein paar schöne Fotos entstanden :)

Samstag, 6. November 2010

Happy Diwali!

Seit Freitag feiert ganz Indien Diwali, das bedeutendste hinduistische Fest, was bei uns mit Weihnachten und Silvester gleichgesetzt werden kann. Bereits am Donnerstag flogen die ersten Raketen und Knaller durch die Lüfte und bis jetzt hält das ununterbrochen an. Den Höhepunkt erreichte die Knallerei am Abend des 5.11. Doch bevor es soweit war, trafen wir uns bei einer Freundin und aßen gemeinsam jede Menge Süßigkeiten :) Anschließend sammelten wir uns bei den KMC Greens (Festplatz), wo ein großes offizielles Feuerwerk stattfinden sollte, das aber kurzfristig abgesagt wurde (verschoben auf Sonntag), da der Boden aufgrund längerer Regenfälle am Nachmittag zu nass war. Aber das machte nichts, denn es waren hunderte Leute mit eigenen Knallkörpern da, die nun losgelassen wurden. Ich kann dazu nur sagen: Inder mit Feuerwerkskörpern machen mir Angst. Von Sicherheitsdenken keine Spur. Da werden sich eben die Knaller gegenseitig rangeschmissen und wenn die Raketen mitten in die Menge fliegen wird nur gelacht. Ich hab einen obligatorischen Knaller geschmissen und anschließend Deckung hinter einer Säule gesucht, bis wir alle zum Abschlussessen aufbrachen :)

Selbst zubereitete SüßigkeitenLecker!
Die Knallerei geht los...Happy Diwali!

Verlobung auf Indisch

Am Donnerstag hatte ich die Gelegenheit, live und in Farbe bei einer indischen Verlobungsfeier dabei zu sein, hier "Engagement" genannt. Es handelte sich um das Engagement des Bruders einer MTech Studentin. Wir fuhren zusammen nach Mangalore, wo die Familie der zukünftigen Braut einen Saal gemietet hatte. Ich konnte die Stühle nur grob überschauen, aber es waren ca. 500 bis 600 (!) Leute da. Die Zeremonie an sich wurde in regionaler Sprache abgehalten, da habe ich also nicht viel von den Worten verstanden, aber es war auch so ein Erlebnis, dabei zu sein. Alle Männer saßen auf der linken Seite des Saals und alle Frauen auf der rechten Seite. Vorn war eine Bühne, geschmückt mit Blumen und zwei Prinzessinnensesseln. Der enge Familienkreis stand zuerst auf der Bühne und man überreichte sich gegenseitig Gaben - natürlich erst nach der Lighting-the-Lamp Zeremonie. Schließlich kam das Paar selbst dazu, sichtlich nervös. Es folgte der Ringtausch als Zeichen, dass man nun einander versprochen ist, und die Ehrerbietung gegenüber der Familien (es wird sich tief verbeugt und die Füße berührt). Dann war es auch schon vorbei und nun strömten alle 500 Gäste nach vorn auf die Bühne, um zu gratulieren. Das dauerte und das arme Paar musste die ganze Zeit dastehen und Hände schütteln.
Es handelt sich übrigens um eine arrangierte Ehe. Die beiden hatten sich vor diesem Tag erst ein einziges Mal gesehen und bisher noch nicht miteinander gesprochen. Erst an diesem Tag würden sie evtl. ihre Handynummern austauschen, um bis zur Hochzeit am 25. April vielleicht doch noch ein paar Sätze miteinander zu wechseln. Unvorstellbar für uns...
Anschließend gab es noch lecker Essen inklusive Eis und Früchten als Nachtisch und schließlich fuhren wir zurück nach Manipal.